Gemäßigte Rebellen geben syrische Metropole Aleppo auf

Türkei rechnet mit weiteren zwei Millionen Flüchtlingen

  • Lesedauer: 2 Min.

Istanbul. Gemäßigte Rebellen in Syrien haben nach einem türkischen Medienbericht die Verteidigung der nordsyrischen Wirtschaftsmetropole Aleppo aufgegeben. Rund 14.000 Kämpfer der vom Westen unterstützten Freien Syrischen Armee (FSA) hätten sich aus Aleppo zurückgezogen, berichtete die türkische Online-Zeitung »Radikal« am Dienstag unter Berufung auf hochrangige Sicherheitskreise in Ankara. Die türkische Regierung rechnet mit weiteren zwei Millionen Flüchtlingen, sollte Aleppo an die syrischen Regierungstruppen fallen.

Das bisher von Rebellen gehaltene Aleppo wird seit Wochen von der syrischen Armee eingekreist. Aleppo liegt nur rund 50 Kilometer von der türkischen Grenze entfernt.

Laut »Radikal« hat die FSA auch die Kontrolle über einen wichtigen Grenzübergang zur Türkei westlich von Aleppo, Bab al-Haua, an die islamistische Miliz Ahrar al-Scham und andere radikale Gruppen verloren. Nach türkischen Erkenntnissen könnten westliche Waffen, die an die FSA geliefert wurden, islamistischen Gruppen wie der Nusra-Front in die Hände gefallen sein, die wie Ahrar al-Scham Kontakte zum Islamistennetzwerk Al-Kaida pflegen soll. Von der türkischen Regierung lag zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht vor.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte im türkischen Fernsehsender Kanal 24, Ankara rechne mit weiteren zwei Millionen Flüchtlingen, falls die syrische Armee das umkämpfte Aleppo erobern sollte. Bisher hat die Türkei rund 1,6 Millionen syrische Bürgerkriegsflüchtlinge aufgenommen. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.