»Wenn ich eingreife, werden sie sich rächen«

Im südostasiatischen Königreich Kambodscha ist psychische und physische Gewalt an Minderjährigen weit verbreitet. Kinderschützer hoffen auf ein Umdenken.

Wenige Meter in der einen Richtung befindet sich das National Museum mit den Zeugnissen aus der Hochkultur von Angkor. In der anderen Richtung sind es nur ein paar Schritte zu Friends, einer Organisation, die Straßenkindern hilft. Zwischen dem Friends-Büro und dem Museum kampiert auf dem Bürgersteig neben einem Café eine Obdachlosenfamilie mit zwei Kindern. Eingewickelt in Lumpen schläft ein Baby. Ein nackter, etwa 18 Monate alter Junge wird von einem Mann geschlagen und getreten. Am helllichten Tag wird in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh auf offener Straße ein Kind misshandelt.

Niemand kommt dem wimmernden Jungen zu Hilfe. Die Fahrer der motorisierten, dreirädrigen Tuk Tuks auf der anderen Straßenseite lachen. Die Frauen von der Garküche im Nebenhaus schauen traurig zu. Das westlich gekleidete Touristenpaar im Straßencafé zieht um ins Innere des Restaurants.

Misshandlungen von Kindern sind Alltag in Kambodscha. Mehr a...