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Mit scharfen Augen
Thierry Lentz über Europas Neuordnung nach dem Sieg über Napoleon
Die in der deutschen Geschichtsschreibung und Journalistik seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gepflegte Sicht auf den Wiener Kongress 1814/15 wurde bis vor wenigen Jahren durch die borussisch-kleindeutsche Einschätzung geprägt: Das große europäische Diplomatentreffen mit seinem Schlussstrich unter die napoleonische Ära habe die deutschen Hoffnungen auf einen einheitlichen Nationalstaat betrogen. Als die zentrale Figur im damaligen politischen Ringen der Mächte war als Hauptschurke der österreichische Außenminister Metternich ausgemacht. Gern bezog man sich dabei auf abfällige Äußerungen des auf dem Kongress als Berater des russischen Zaren fungierenden Freiherrn vom Stein.
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* Thierry Lentz: 1815. Der Wiener Kongress und die Neuordnung Europas. A. d. Frnz. v. Frank Sievers.
Siedler. 431 S., geb., 24,99 €.
Dabei hatte schon die Habilitationsschrift des späteren Jenenser Professors Karl Gr...
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