Der Damm bricht

Commerzbank führt Negativzinsen auf hohe Guthaben ein

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Im Juni beschloss die Europäische Zentralbank Strafzinsen auf Guthaben. Nun fängt die Bankenwelt an, diese Gebühren an ihre Kunden weiterzugeben.

Es ist ein Dammbruch. Deutschlands zweitgrößtes Kreditinstitut, die Commerzbank, führt Negativzinsen auf Guthaben ein. »Bei einzelnen großen Firmenkunden mit hohen Guthaben sowie bei Großkonzernen und institutionellen Anlegern behalten wir uns vor, für hohe, aus überschüssiger Liquidität bei uns geparkte Einlagen, eine Guthabengebühr zu berechnen«, schreibt die Bank in einer Mitteilung. Das Geld auf dem Konto vermehrt sich damit nicht mehr, sondern wird sogar weniger.

Damit gibt das Geldhaus, das im Rahmen der Bankenkrise im Jahr 2009 teilverstaatlicht werden musste, die negativen Einlagezinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) an seine Kunden weiter. Im Juni dieses Jahres führte die Zentralbank erstmals in ihrer Geschichte einen Strafzins von minus 0,1 Prozent auf Guthaben, die Geschäftsbanken bei ihr halten, ein. Im September erhöhte sie diese Gebühren auf 0,2 Prozent. Mit den Strafzinsen versucht die EZB, etwas gegen die z...


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