Seltsamer Boykott gegen RB Leipzig

Folge 50 der nd-Serie »Ostkurve«: St. Paulis Fanbeauftragter über Mainstream und Kommerz

Boykott ist in: Die Fans fast aller Zweitligisten verweigern die Reise zu den Spielen bei RasenBallsport Leipzig. Und selbst in vielen anderen Ligen protestieren die Fankurven gegen RB, mit »nein-zu-rb.de« gibt es eine bundesweite Plattform. Am Sonntag spielt der FC St. Pauli in Leipzig, für die Anhänger des Hamburger Kiezklubs war der Boykott-Mainstream kein Thema. Justus Peltzer (36), einer der Fanbeauftragten des Vereins erklärt im Gespräch mit Ullrich Kroemer, warum die St. Pauli-Fans zahlreich nach Leipzig kommen, wie sie gegen RB protestieren werden und welche Befürchtungen die Fanszene vom Millerntor hat.

Weshalb verweigern ausgerechnet die Fans des FC St. Pauli den allgemeinen Trend zum Boykott von Spielen bei RB Leipzig?
Unter den Fans des FC St. Pauli war es die einhellige Meinung, dass Red Bull Geld eh nicht interessiert und der Verein auf die Einnahmen der Auswärtsfans sowieso nicht angewiesen ist. Also fahren wir nach Leipzig, um unser Team zu unterstützen. Auch um zu zeigen, wie Fußball anders funktionieren kann und bei St. Pauli seit Jahrzehnten anders funktioniert, was auch gerade bei der Jahreshauptversammlung des Vereins bestätigt wurde: (basis-)demokratisch, nicht von großen Geldgebern abhängig.

Wie wurde unter den Fans diskutiert, ob das Spiel boykottiert wird oder nicht?
Seitdem klar war, dass wir gegen RB Leipzig spielen und dass andere Fangruppen boykottieren, wurde das immer mal wieder besprochen. Da hat sich in diversen Gesprächen herauskristallisiert, dass ein Boykott nicht der geeignete Weg für die St.-P...


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