HoGeSa ist kein Problem des Fußballs

Michael Gabriel, Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte, über Ultras, Hooligans, den Maidan und große Ängste

Michael Gabriel ist Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) in Frankfurt am Main. An bundesweit 54 Standorten arbeiten die Fanprojekte mit insgesamt 60 Fanszenen auf sozialpädagogischer Basis. Auch der Arbeit der KOS und all ihrer Fanprojekte ist es zu verdanken, dass sich deutschlandweit eine starke Ultraszene entwickelt hat, die in den Stadien einen antirassistischen Konsens etablieren konnte. Mit dem KOS-Leiter sprach Alexander Ludewig über den Ursprung und die Gefahren der rechten Bewegung »Hooligans gegen Salafisten«.

nd: Hooligans haben bis Ende der 90er Jahren die Fankurven in den Fußballstadien dominiert. Welchen Bezug hat die neue Bewegung »HoGeSa«, Hooligans gegen Salafisten, zum Fußball?
Gabriel: Viele Akteure kommen aus dem Fußball, in dem Sinne, dass sie dort früher sozialisiert wurden. Aber der Zusammenschluss von HoGeSa hat abseits des Fußballs stattgefunden. Sie haben ein gemeinsames politisches Thema gefunden - vermeintlich gegen Salafismus. Aber unter dieser Chiffre agieren sie ganz klar antiislamisch, generell fremdenfeindlich und rassistisch und sind damit in den gesellschaftlichen Raum eingetreten. HoGeSa ist kein Problem des Fußballs, sondern es bedarf einer gesellschaftlichen Antwort.

Hooligans definieren sich über Gewalt. Welche Rolle haben sie in den vergangenen Jahren in Vereinen und Stadien gespielt?
Die Ultras sind das Stimmungszentrum in den Kurven und haben die Meinungshoheit übernommen. Die Hooligans sind nicht...


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