Rechtspartei mit bürgerlichem Anstrich
In der AfD tummeln sich Neoliberale und Nationalkonservative. Seit geraumer Zeit bekämpfen sich diese Flügel
Parteisprecher Bernd Lucke will die Führungsstruktur der AfD verändern. Hintergrund sind Streitigkeiten über strategische Schwerpunkte und die Russland-Politik.
Es ist noch ein langer Weg, der vor der Alternative für Deutschland liegt, bis sie sich hierzulande etablieren kann. Nach den ersten Wahlerfolgen bei der Europawahl und in ostdeutschen Bundesländern treten Konflikte bei der AfD nun offen zutage. Im Kern geht es um einen Machtkampf zwischen dem neoliberalen und dem nationalkonservativen Flügel der Partei.
Prominenteste Vertreter der Neoliberalen sind die Europa-Abgeordneten Bernd Lucke und Hans-Olaf Henkel, früher Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Beide bemühen sich, der rechten Partei einen bürgerlichen Anstrich zu verpassen. Der Wirtschaftsprofessor Lucke bezeichnet seine AfD als »demokratische Rechtsstaatspartei«. Extremismus, Antisemitismus, Ausländerfeindlichkeit und religiöse Intoleranz seien mit dem Gedankengut der AfD unvereinbar. Stattdessen wollen sich Lucke, Henkel und ihre Mitstreiter auf Wirtschaftsthemen konzentrieren. Sie haben das Ziel ausge...
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