Wo das Böse weilt

Leo Fischer: Warum wir den Osten brauchen

Warum wir den Osten brauchen? Die Feierlichkeiten am Brandenburger Tor anlässlich des 250. Geburtstags der Republik Bundesdeutschland haben es gezeigt: Ohne den Osten geht mittlerweile nichts mehr, gar nichts! Er ist uns ans Herz gewachsen wie ein großer Klumpen Cholesterin, durchdringt uns wie eine Packung Ultraschall, rankt sich um unser Leben wie eine Schlingpflanze, die allmählich alles Leben aus uns raussagt.

Ohne den Osten hätte beispielsweise dieses glanzvolle Gedenkspektakel am 9. November nicht einmal stattfinden können, da es ja weder Pariser Platz noch singende Merkel, weder hingeschwundene Mauer noch Faschomusik gegeben hätte, und natürlich auch keinen so schönen Anlass für dieses Fest, das man sonst gänzlich der Pogromnacht hätte widmen müssen, und das wäre ja doch ein zu großer Downer gewesen. Er ist ja auch zu praktisch, der Osten! Denn mittlerweile darf man schlicht alles über ihn behaupten, niemand widersprich...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -