Gauck, meine Katze und das Unrechtsregime

Zwischen Stalinismus und »guter Spur in der Geschichte«: zwei Bemerkungen zum Umgang mit der DDR-Geschichte

Es gehört zur Souveränität einer sich ständig erneuernden Linken, dass sie die Widersprüchlichkeit realer Geschichte der DDR zwischen »Stalinismus« und »guter Spur in der Geschichte« aushält. Ende der vergangenen Woche blickte eine Konferenz in Berlin auf den Sonderparteitag der SED im Dezember 1989 zurück.

Ich möchte vor dem Hintergrund des Sonderparteitages von SED/PDS und seiner Auseinandersetzung mit der Geschichte der DDR zwei aktuelle Bemerkungen machen. Die erste bezieht sich auf Joachim Gauck, die zweite auf den Begriff Unrechtsregime. Und da übernimmt meine Katze dann eine Schlüsselrolle.

Joachim Gauck hat mit der Würde des Bundespräsidenten, vor Kreuz und Kerzen, die Frage formuliert: »Ist die Partei, die da den Ministerpräsidenten stellen wird, tatsächlich schon so weit weg von den Vorstellungen, die die SED einst hatte bei der Unterdrückung der Menschen hier, dass wir ihr voll vertrauen können?«

Mir ist nun kein Fall bekannt, dass irgendwo in der Bundesrepublik Politikerinnen und Politiker der Linken, die ein politisches Mandat ausübten, Menschen unterdrückten. Der Sonderparteitag der SED/PDS hatte die Lehre aus der Geschichte gezogen: Keine linke Politik ohne den Schutz der grundlegenden staatsbürgerlichen Rech...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -