Anteil der Empfänger von Transferleistungen gestiegen
7,38 Millionen Menschen erhalten Mindestsicherung vom Staat
Wiesbaden. Fast jeder Zehnte in Deutschland ist auf finanzielle Unterstützung durch den Staat angewiesen. Rund 7,38 Millionen Menschen und somit 9,1 Prozent der Bevölkerung erhielten im Jahr 2013 Transferleistungen vom Staat, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Insgesamt kosteten diese Leistungen den Staat im vergangenen Jahr demnach 40,8 Milliarden Euro, was einer Zunahme von 4,6 Prozent entspricht.
Zwischen 2009 und 2012 war die Zahl der Empfänger von Transferleistungen nach den Angaben der Statistiker rückläufig gewesen. Im vergangenen Jahr setzte sich dieser Trend nicht fort: Zu den Transferleistungen der sozialen Mindestsicherungssysteme zählt unter anderem das als Hartz IV bekannte Arbeitslosengeld II, das wie schon 2012 mit knapp mehr als sechs Millionen Empfängern den größten Anteil der Leistungen ausmachte.
Schon wie im Vorjahr stieg die Zahl der Empfänger von Asylbewerber-Leistungen besonders stark an. 2013 erhielten 225.000 Menschen solche Leistungen, 36,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Knapp mehr als eine Million Menschen und somit 7,1 Prozent mehr als 2012 erhielten zudem Leistungen im Rahmen der Sozialhilfe, etwa für die Grundsicherung im Alter oder bei einer Minderung der Erwerbsfähigkeit.
Die Empfängerquote war im Osten Deutschlands einschließlich Berlin mit 13,3 Prozent deutlich höher als im Westen, wo durchschnittlich 8,1 Prozent der Menschen eine soziale Mindestsicherung bezogen. Die Länder mit den höchsten Quoten waren dabei Berlin (19,4 Prozent) und Bremen (17,1 Prozent), die mit den niedrigsten Bayern (4,5 Prozent) und Baden-Württemberg (5,1 Prozent). AFP/nd
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