Mengenrabatt bestimmt Zahl der Operationen
Ärzte, Psychologen und Pflegekräfte wehren sich gegen ökonomisierte Medizin in den Krankenhäusern
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe bekam dieser Tage ungewöhnliche Post: Mehr als 500 gelbe Karten. Ärzte, Psychologen, Physiotherapeuten und Pflegekräfte waren die Absender.
Die persönlich unterschriebenen gelben Karten sollen analog zum Fußball eine Warnung sein: So geht es nicht weiter! Sie ging von einem Schmerzkongress aus. Gerade in dieser medizinischen Disziplin offenbart sich nach den Worten des Neurologen Dr. Rolf Malessa aus Weimar die ganze Misere. Chronisch kranke Patienten mit hohem Leidensdruck erhielten häufig eine Überzahl von diagnostischen und therapeutischen Leistungen, nicht selten auch Operationen, sogar mehrfach hintereinander. Der Grund: Es sind abrechenbare medizinische Leistungen, egal ob der Patient profitiert oder nicht. Die ökonomisierte Medizin, beklagt Malessa, manipuliere alle Ärzte mit schwerwiegenden Folgen für Patienten, die davon oft nichts ahnen, weil sie ihrem Arzt vertrauen. Er rief auf, alle Patienten offen und ehrlich darüber aufzuklären. Nur öffentlicher Druck, so seine Überzeugung, kann eine Entwicklung noch aufhalten, in der Ökonomen Ärzten die Entscheidung über...
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