Kreml hoffte auf kollektive Sicherheit

Ein preiswürdiger Band zur Geschichte der deutsch-sowjetischen Beziehungen - Auftakt einer großen Quellenedition

  • Kurt Pätzold ⋌
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Die Antwort der sowjetischen Außenpolitik auf die Veränderung der europäischen Situation durch die deutschen Ereignisse am 30. Januar 1933 gehört nicht zu den in der bürgerlichen Historiographie und Publizistik bevorzugten Themen. Sie lassen die Deutschlandpolitik des Kreml meist erst im Sommer 1939 beginnen, mit Vorliebe am 23. August 1939 mit dem deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrag. Dieser wird gemeinhin Hitler-Stalin-Pakt genannt und als Komplott zweier Schurken präsentiert. Das bietet einen doppelten Vorteil: Es »erspart« erstens die Konfrontation der sowjetischen Außenpolitik mit jener der kapitalistischen Großmächte Europas und der USA, die den faschistischen Aggressor gewähren ließ oder durch Zugeständnisse zu befriedigen suchte. Zweitens »erspart« sich die Historiographie derart die Frage, wer denn die Sowjetunion in jene Situation des Sommers 1939 gebracht hatte, in der sie, isoliert, auf eigene Faust einen Weg suchen...


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