Umstrittener Eintritt in den Ruhestand

Für Gert G. Wagner sind neue Rentenmodelle am ehesten durch tarifvertragliche Vereinbarungen und nicht durch gesetzliche Regelungen zu erreichen

Als in Westdeutschland der erste große Schritt zur Erhöhung und Flexibilisierung des Alters für den Übergang in den Ruhestand gemacht worden war, gab es darum so gut wie keine öffentliche Diskussion. Denn an dem Novembertag 1989, an dem der Deutsche Bundestag das entsprechende Gesetz - übrigens fraktionsübergreifend - beschloss, wurde abends die Berliner Mauer geöffnet. Damit gab es Wichtigeres zu diskutieren als die 89er Rentenreform, die die Rentenformel änderte und damit zu einer Absenkung des Rentenniveaus führte.

Später sah das völlig anders aus: Die in der ersten Großen Koalition nach der Jahrtausendwende beschlossene schrittweise Erhöhung der »Regelaltersgrenze« vom vollendeten 65. auf das 67. Lebensjahr war umstritten; ebenso umstritten - zumindest bei den Meinungsführern - ist die in diesem Jahr gesetzlich verankerte »Rente ab 63« für langjährig Versicherte. Eine Arbeitsgruppe der Koalition zur weiteren Flexibilisieru...


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