Nobeldeutsche
Das kann weg: Leo Fischer über ein Land, in dem es gar keine Wissenschaftler mehr gibt, sondern nur mehr nationale Denksportler
Im Sport hat man sich ja schon länger daran gewöhnt, aber da durfte man doch ein bisschen baff in den Badezimmerspiegel gucken: als nämlich das Radio frühmorgens von den frisch verliehenen Nobelpreisen erzählte und dabei weder die einzelnen Leistungen würdigte noch die Namen der Preisträger nannte, sondern ausschließlich die Tatsache unterstrich, dass einer der unseren, ein Deutscher nämlich, beim Chemie-Nobelpreis mit dranpappte.
Spätestens seit den beiden letzten Olympischen Spielen ist es im Sportjournalismus ja üblich, überhaupt nur mehr die deutschen Siege zu erwähnen, denn keiner, am wenigsten das zuständige Pressepersonal, glaubt auch nur im kleinsten daran, dass sich da irgendwer vielleicht auch für den Sport selber interessieren oder gar einem anderen Team als dem deutschen zujubeln könnte.
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