Kampf-Nationalisten im Glaskasten
Russische Neonazis unter Mordanklage vor Gericht
Mitglieder der »Kampforganisation russischer Nationalisten« stehen in Moskau wegen Mordes vor Gericht und offenbaren menschliche Abgründe.
Im Saal 301 des Gerichtsgebäudes am äußersten Stadtrand Moskaus blieben Freitag etliche Sitzplätze leer. Es fanden sich einen Monat nach Verhandlungsbeginn nur wenig Journalisten und Gerichtszeichner ein - als besäße der Prozess gegen vier Neonazis, die wegen Mordes in sieben Fällen und eines missglückten Mordanschlages auf der Anklagebank sitzen, kaum gesellschaftliche Bedeutung.
In einem Glaskasten sitzen Michail Wolkow, Maksim Baklagin, Wjatscheslaw Isajew und Jurij Tichomirow, allesamt Mitglieder der »Kampforganisation russischer Nationalisten« (BORN). Unter diesem Label setzten sich die Angeklagten laut Selbstdarstellung »für die Rechte der Russen ein«. Gemeint ist die Ermordung führender Aktivisten der Antifa-Bewegung, eines tadschikischen Arbeiters, eines armenischen Taxifahrers, eines aus dem Kaukasus stammenden Kampfsportlers, eines Mitglieds einer radikalen kaukasischen Jugendbande und des Richters Eduard Tschuwascho...
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