Hoffnung fürs Abendland: #illridewithyou statt #Pegida

  • Fabian Köhler
  • Lesedauer: 1 Min.
In Sydney nimmt ein mutmaßlicher Islamist mehrere Geiseln. Doch statt islamophober Kommentare überschwemmen Solidaritätserklärungen mit Muslimen die Twitter-Spalten. Die Geschichte eines Hashtags, das Hoffnung macht.

Was den iranischen Flüchtling, der am Montag in einem Café in Sydney mehrere Geiseln nahm, antrieb, wird sich vermutlich erst in den nächsten Tagen herausstellen. Vieles deutet daraufhin, dass der 50-Jährige aus islamistischen Motiven handelte. Aber auch die Hinweise, dass der mehrfach vorbestrafte Sexualstraftäter psychisch krank war, mehren sich.

Vor dem Hintergrund, dass im Rahmen solcher Ereignisse auch stets Feindseligkeiten gegenüber Muslimen zunehmen, bot die australische Twitter-Userin @sirtessa Muslimen an, sie bei der Fahrt im Bus zu begleiten. Das #hashtag zu dem Angebot: #illridewithyou (Ich fahre mit dir).

Noch während der Geiselnahme verbreitete sich das Hashtag tausendfach. Statt einer Welle der islamophoben Anfeindungen überschwemmten Solidaritätserklärungen mit Muslimen Twitter. #illridewithyou wurde für einige Stunden sogar zum meistgenutzten Hashtag weltweit und sendete eine Botschaft, die weit über Australien hinausreichte. Vielleicht sogar bis nach Dresden?

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.