Beliebige Alternativlosigkeit
Ein Jahr sozialdemokratischer Geschäftigkeit in der Großen Koalition - die Union sorgt sich um ihre rechte Klientel
Angela Merkel ist in CDU wie CSU unumstritten. Damit das so bleibt, gibt sie rechten Tendenzen im Lande nach. Das Risiko nimmt sie um des Machterhalts willen in Kauf.
Sorgen muss sich Angela Merkel derzeit eigentlich nicht machen. Ihre Position ist unangefochten - in der CDU zumal, wo sie gerade mit dem Fast-Honecker-Resultat von 96,7 Prozent zum achten Mal zur Vorsitzenden gewählt wurde. Aber auch nicht in der Koalition, in der sich der Vizekanzler und SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel längst devot der Chefin unterworfen hat und nur noch danach strebt, nach der Bundestagswahl 2017 von ihr nicht übergangen zu werden, wenn sie sich den Partner für ihre vierte Kanzlerschaft aussucht.
Denn Angela Merkel hat die Wahl. Neben der derzeitigen SPD-Führung buhlen auch die Grünen um ihre Gunst. Sie haben bei ihrem kürzlichen Parteitag die Weichen zur »Mitte« hin gestellt und sich von einem »linken Projekt«, welcher Art auch immer, weitgehend verabschiedet. Ihr Muster für die Zukunft ist Hessen, wo sie mit einem der konservativsten CDU-Ministerpräsidenten regieren, und nicht etwa Thüringen, wo sie sich a...
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