Tunis: Sieg des säkularen Modells?
Ehemaliger Ben-Ali-Mann Essebsi gewann die Stichwahl zum Präsidentenamt
Mit der Präsidentschaftswahl endet die Übergangsphase Tunesiens. Auf den Gewinner Essebsi warten zahlreiche Herausforderungen.
Der 88-jährige Béji Caid Essebsi ist Sieger der tunesischen Präsidentschaftswahlen vom Sonntag. Das Lager des amtierenden Übergangspräsidenten Moncef Marzouki, der gegen Essebsi antrat, hatte zunächst dieser Aussage widersprochen. Die Stichwahl gilt als Abschluss der vierjährigen Übergangsphase zur Demokratie seit dem Sturz des Autokraten Ben Ali.
»Ich danke meinem Konkurrenten Marzouki und widme meinen Sieg den Märtyrern der Revolution, von nun an sollten wir alle zusammen arbeiten«, so Essebsi auf einer Siegesfeier der säkulären Partei Nidaa Tounès (Ruf Tunesiens), in der viele ehemalige Anhänger Ben Alis Zuflucht gefunden haben.
In der ersten Runde stimmten 39 Prozent der Wähler für Essebsi und 33 für den Menschenrechtsanwalt Marzouki, dem eine Nähe zu der religiös geprägten Ennahdha-Partei nachgesagt wird. Nun kamen Essebsi im vorläufigen Ergebnis auf 55,68 und Marzouki auf 44,32 Prozent.
Bis auf einen Zwischen...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.