Chauvinisten in Funktionswäsche
Weihnachtsliedersingen vor der Semperoper: In Dresden hält der Zulauf für Pegida an
Bei ihrer letzten Kundgebung vor dem Ende des Jahres brachte die islamfeindlichen Pegida in Dresden gut 17 500 Menschen auf die Straße. 5000 Menschen protestierten.
Die Verständigung klappt nicht. Eine japanische Touristin steht am Montagabend neben der Dresdner Kathedrale und versteht die Szenerie nicht, die sich ihr darbietet: Auf dem Platz vor der Semperoper steht eine Menschenmenge unter schwarz-rot-goldenen Fahnen und singt mehr schlecht als recht das Weihnachtslied »Stille Nacht«. Hinter einem Polizeikordon drängt sich auf dem Schlossplatz ebenfalls eine Menge, aus der Rufe wie »Nazis raus!« schallen. Ein Ordner versucht sich an einer Erklärung. »There Patriots«, radebrecht er in dürftigem Englisch. Aber schon für »Antifa« will ihm kein Wort mehr einfallen. Für einen internationalen Austausch fehlt es dem jungen Mann, der sich der Initiative »Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes«, kurz Pegida, zugehörig fühlt, am Grundlegenden.
Immerhin: Dass er sich selbst als »Patriot« versteht, weiß nun auch die Touristin. Was aber heißt das? Und wie verhält sich das selb...
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