Die dritte Halbzeit dauert meist viel länger
Francesco Giuzio trainiert den Fußballklub Opti Poba, wo ausschließlich Flüchtlinge spielen. Doch seine Arbeit wird nur bedingt geschätzt
Sie flohen vor Elend und Bürgerkriegen - und landeten in einem umfunktionierten Hotel in Süditalien. Der Fußball gibt ihrem grauen Alltag etwas Abwechslung.
Fußball kann ganz einfach sein. Ein Stapel weißer Trikots liegt im Umkleideraum des Sportzentrums des Hotelkomplexes Cavaliere Gran Relais mitten in den Bergen der süditalienischen Region Basilikata. Auf ihnen sind mit dünnem Filzstiftstrich die Nummern aufgetragen. »Das haben unser Kapitän und sein Stellvertreter selbst gemacht. Das Design ist doch gut. Irgendwann werden sich das Dolce & Gabbana zum Vorbild nehmen«, erzählt strahlend Francesco Giuzio, Trainer und Initiator des Fußballklubs Opti Poba. In diesem Klub fehlt zwar das Geld, um Nummern professionell aufzutragen. Namen werden ohnehin nicht auf die Trikots geschrieben, denn es gibt kaum mehr als ein Dutzend von ihnen, und Giuzio stellt in der Regel pro Spiel insgesamt 22 Mann auf - in jeder Halbzeit eine neue Elf. Der Freude am Spiel tut dieser Mangel aber keinen Abbruch. Lachend schnappen sich Männer aus Niger und Nigeria, Guinea und dem Senegal, Syrien und Libyen die...
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