Kobanê und Dresden
Tom Strohschneider über den Freiheitskampf der Kurden in Nordsyrien und die Frage, was das mit den rechten Pegida-Aufmärschen zu tun hat
Kobanê liegt im Norden Syriens und ist zum Symbol des kurdischen Widerstandes gegen die Terrormiliz IS geworden. Am Dienstag dauerte die Verteidigung der Stadt, in die sich Zigtausende geflüchtet hatten, genau 100 Tage an. Die Lage in den befreiten Vierteln wird als katastrophal beschrieben, es fehlt an vielem. Eine kurdische Aktivistin wird von einer Nachrichtenagentur mit den Worten zitiert: »Wir kämpfen hier nicht, weil wir den Krieg lieben. Wir kämpfen, weil wir die Freiheit lieben.«
In Dresden sind am Montag erneut Tausende aufmarschiert, für die das Schicksal der Menschen, die aus Kobanê und all den Konfliktgebieten und Armutszonen dieser Welt fliehen müssen, kein Grund für Solidarität oder Mitgefühl ist, sondern Anlass für eine wütende Demonstration ihrer Vorurteile, auch des Hasses auf das Andere, auf Schwächere.
Unter dem Banner der rechten Pegida-Bewegung, die sich anmaßt, den »Wir sind das Volk«-Ruf zu missbra...
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