Schwedische Muslime erleben zunehmenden Hass

Brandanschlag auf Moschee in Schweden / Mehrere Verletzte / Rund 20 Menschen waren in dem Gebäude / Ermittlungen dauern an

  • Lesedauer: 1 Min.

Update 26.12., 10.30 Uhr: Der Vorsitzende der Vereinigung der Muslime in Schweden, Omar Mustafa, sagte im Radiosender SR, das Land erlebe einen zunehmenden »Hass gegen Muslime«. Schweden beherbergt besonders viele Flüchtlinge. Das skandinavische Land erlebt zugleich ein Erstarken ausländerfeindlicher Kräfte: Die rechtsextremistische Partei Schwedendemokraten wurde bei der Parlamentswahl im September drittstärkste Kraft. Anfang Dezember zwang sie die Minderheitsregierung des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven in die Knie: Die Rechtsextremen stimmten für den Haushaltsentwurf der konservativen Opposition, woraufhin die Regierung eine vorgezogene Neuwahl ankündigte.

Brandanschlag auf Moschee in Schweden

Stockholm. Bei einem Brandanschlag auf eine Moschee in Schweden sind am Donnerstag fünf Menschen verletzt worden. Augenzeugen berichteten, dass ein Unbekannter unmittelbar vor dem Ausbruch des Feuers einen Gegenstand durch ein Fenster geworfen hatte. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich rund 20 Menschen in dem Gebäude in der Stadt Eskilstuna, rund 90 Kilometer westlich von Stockholm, auf. Polizeisprecher Lars Franzell sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Verletzungen »nicht bedrohlich« seien. Die Moschee ist im Erdgeschoss eines Wohngebäudes. Wegen des Brandes mussten mehrere Wohnungen evakuiert werden. Die Ermittlungen der Polizei dauerten an. Der Anschlag fällt in die Zeit einer Diskussion über Einwandeurng, in der schwedische Rechtsparteien mit Äußerungen gegen Migranten und Moslems Front machen. Agenturen/nd

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