Megadeal und Rosinenpickerei

Privatisierung: Am 1. Januar 1995 entstanden aus der Deutschen Bundespost drei Aktiengesellschaften

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die T-Aktie der Telekom sollte zur Volksaktie werden, doch viele Kleinanleger verspekulierten sich. Sie ist nur ein Beispiel für die negativen Folgen der Post-Privatisierung vor nunmehr 20 Jahren.

Vor 20 Jahren, am 1. Januar 1995, trat das auch als »Postreform II« bezeichnete »Postneuordnungsgesetz« in Kraft. Es markierte die Geburtsstunde der Aktiengesellschaften Deutsche Post, Deutsche Telekom und Postbank und öffnete den Weg für einen der größten Privatisierungsdeals der Neuzeit.

Aus der Bundestagswahl 1990 gestärkt hervorgegangen, trieb die schwarz-gelbe Bundesregierung unter Kanzler Helmut Kohl (CDU) die Privatisierung von Post und Bahn voran, die damals Sondervermögen des Bundes waren. Bundesbahn (West) und Reichsbahn (Ost) wurden zum 1. Januar 1994 in die Deutsche Bahn AG überführt. Die Weichenstellung pro Post-Privatisierung zog sich länger hin, weil die Deutsche Postgewerkschaft (DPG) eine öffentlich-rechtliche »Bürgerpost« anstrebte.

Als 1994 der Bundestag die Umwandlung von Post, Telekom und Postbank in Aktiengesellschaften beschloss, wurde dies als »Durchbruch« und »Modernisierung« gefeiert. Dabei war ...


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