Werbung

Mia und Ben bleiben beliebteste Vornamen in Thüringen

Kurzer Winterspaß in Thüringen - Tauwetter in Sicht ++ Urteil gegen Neonazi Brandt noch nicht rechtskräftig ++ Gipsabbau bei Nordhausen darf nicht ausgedehnt werden ++ Ramelow hofft auf Audienz beim Papst ++ Der Nachrichtenüberblick aus Thüringen

  • Lesedauer: 9 Min.

Update 18.25 Uhr:
Kurzer Winterspaß in Thüringen - Tauwetter in Sicht

Der Schneespaß in Thüringen hatte nach wenigen Stunden schon wieder ein Ende. Zwar wuchs die Schneedecke laut Deutschem Wetterdienst in der Nacht zum Dienstag im Thüringer Wald um bis zu 10, auf dem Brocken im Harz sogar um 20 Zentimeter an. Doch die Meteorologen prognostizieren für den Mittwoch Plusgrade und leichten Regen. Schon am Dienstag sank die weiße Pracht im Freistaat in sich zusammen. »Wir haben Tauwetter. Die Lage hat sich weiter entspannt«, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Thüringen in Erfurt. Am Montag seien insgesamt 181 Unfälle aufgenommen worden mit 17 Verletzten. »Ein ganz normaler Tag«, sagte der Sprecher. Auf den Autobahnen 4 und 9 kamen am Dienstag vor allem Schnellfahrer in Schwierigkeiten. So verlor ein 61-Jähriger bei Apolda in Richtung Frankfurt auf glatter Fahrbahn die Kontrolle über seinen Laster und fuhr in die Leitplanke. Diese wurde auf rund 100 Metern zerstört, wie die Autobahnpolizei mitteilte. Der Anhänger kippte um, der Laster fuhr in die Mittelleitplanke. Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden wurde auf 15.000 Euro geschätzt. Durch den schnellen Temperatursanstieg litten vor allem die Wintersportgebiete, die auf ein weißes Silvester gehofft hatten. In Oberhof konnten zwar die ersten Skiwanderwege und Loipen präpariert werden, in den anderen Wintersportorten war nach Angaben des Schneetelefons im Thüringer Wald jedoch noch Fehlanzeige.

Update 17.10 Uhr:
Mia und Ben bleiben beliebteste Vornamen in Thüringen

Bei der Namenswahl hat sich der Geschmack der Thüringer in diesem Jahr nicht verändert: Mia und Ben waren auch 2014 wieder die beliebtesten Vornamen im Freistaat, wie der Ahrensburger Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld am Dienstag mitteilte. Auf Platz zwei der Hitliste folgen in Thüringen Emma und Paul, dahinter bei den Mädchen Hannah oder Hanna sowie Oskar/Oscar bei den Jungen. Grundlage für die Erhebung sind Geburtsmeldungen aus 14 Thüringer Städten. Deutschlandweit führten in diesem Jahr Emma und Ben die Liste der beliebtesten Vornamen an. Auch auf den bundesweiten Plätzen zwei und drei gab es in diesem Jahr kleine Veränderungen: Bei den Mädchen folgen Ex-Spitzenreiter Mia und Hanna/Hannah, bei den Jungen Luis/Louis und Paul.

Update 16.45 Uhr:
Gipsabbau bei Nordhausen darf nicht ausgedehnt werden

Der Gipsabbau bei Nordhausen darf nicht ausgedehnt werden. Das Oberverwaltungsgericht in Weimar wies die Klage zweier Bergwerksunternehmen gegen den Flächennutzungsplan der Stadt Nordhausen ab. Der schränke aus Sicht der Verwaltungsrichter nicht die Rechte der Bergbaufirmen ein, sagte eine Sprecherin am Dienstag. Die Firmen hatten nach einer mündlichen Anhörung gegen den Plan geklagt. Die Urteilsbegründung folge Anfang 2015, da alle beteiligten Richter unterschreiben müssten, hieß es. Der Flächennutzungsplan sieht laut Gericht drei Gebiete ausdrücklich als Abbauflächen vor, macht aber der Stadt zufolge keine Angaben zu anderen Flächen. Das Gericht musste nun prüfen, was das rechtlich für die nicht genannten Flächen bedeutet. Der Flächennutzungsplan sei aber nur eine der juristischen Grundlagen mit Blick auf konkrete Abbauvorhaben, sagte die Sprecherin. Nordhausens Oberbürgermeister Klaus Zeh (CDU) zeigte sich erleichtert. »Jetzt haben wir offiziell Gewissheit.« Es gelte, was festgeschrieben ist. »Rüdigsdorfer Schweiz - das ist Natur, ist Wald, Landwirtschaft, ist Naturraum, der so erhalten bleiben soll, wie er ist«, erklärte er. Es sei zugleich ein guter Tag für lokale Demokratie. »Die selbstverfassten Planungsziele einer Kommune haben Gewicht, werden mit dem Urteil respektiert und gelten.« Umweltschützer kritisieren seit Jahren den Gipsabbau in der Rüdigsdorfer Schweiz. Auch Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) sprach sich gegen neue Abbaugebiete im Südharz aus. Die rechtlichen Grundlagen für den Abbau gibt aber vor allem das Bundesrecht vor.

Update 15.25 Uhr:
2014 nur 29 Disziplinarverfahren gegen Polizisten

Die Zahl der Disziplinarverfahren gegen Thüringer Polizisten ist auch 2014 deutlich niedriger als noch vor wenigen Jahren gewesen. Bis zum 1. Dezember seien nur 29 Disziplinarverfahren eingeleitet worden, teilte das Thüringer Innenministerium in Erfurt auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. 2 davon seien rechtskräftig abgeschlossen, 2 weitere bereits eingestellt worden. Noch 2011 wurden den Angaben zufolge 79 Disziplinarverfahren gegen Polizisten eingeleitet. Bereits 2013 waren es nur 29 Verfahren gewesen. Die Gründe würden in Thüringen nicht einzeln erfasst, sagte ein Ministeriumssprecher. Gegen welche Regeln die Polizisten im Dienst verstießen, blieb also unklar.

Update 15.10 Uhr:
Urteil gegen Neonazi Brandt noch nicht rechtskräftig

Das Urteil des Landgerichts Gera gegen den weit über Thüringen hinaus bekannten Neonazi und früheren V-Mann des Verfassungsschutzes Tino Brandt wird vorerst nicht rechtskräftig. Brandts Verteidiger habe vorsorglich Revision eingelegt, sagte eine Gerichtssprecherin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Brandt, einst Anführer der Neonazi-Kameradschaft »Thüringer Heimatschutz« und V-Mann des Verfassungsschutzes, war am 18. Dezember wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nach Überzeugung des Gerichts hatte er sich nicht nur selbst an Jungen vergangen, sondern sie auch gegen Provision an Freier vermittelt - strafbar als Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger. Insgesamt wurde er in 66 Fällen schuldig gesprochen. Der Prozess war mit Rücksicht auf die Privat- und Intimsphäre der Opfer zum großen Teil unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt worden. Nach Angaben des Gerichts hatte der 39-Jährige hinter verschlossenen Türen ein Geständnis abgelegt. Dem war eine Absprache der Prozessbeteiligten vorausgegangenen. Darin hatte ihm das Gericht im Falle eines Geständnisses eine Haftstrafe von nicht mehr als sechs Jahren zugesichert.

Update 13.40Uhr:
Thüringen verdient 87.000 Euro in virtuellem Auktionshaus

Mehr als 87.000 Euro haben die zwölf Thüringer Finanzämter 2014 im virtuellen Auktionshaus der Behörden von Bund und Ländern eingenommen. Bei 150 Auktionen seien Pfandsachen und Gegenstände aus dem Landesvermögen versteigert worden, teilte das Finanzministerium am Dienstag in Erfurt mit. Darunter seien eine wertvolle Herrenarmbanduhr sowie ein dunkelblauer Edelstein von etwa 2,06 Karat gewesen, die für 5700 Euro beziehungsweise 1030 Euro einen neuen Besitzer fanden. Auf dem Auktionsportal des Zolls www.zoll-auktion.de werden Pfandsachen von Steuerschuldnern wie Uhren, Fahrräder oder Autos versteigert. Die Landesverwaltung habe auch 37 ausgemusterte Drucker für 385 Euro versteigern können. Insgesamt konnten deutlich höhere Erlöse erzielt werden als geplant. Die Summe der Mindestgebote von 53.531 Euro sei um mehr als 33.300 Euro überboten worden, hieß es. Vor der geplanten Versteigerung werden säumige Schuldner informiert und können noch eine Auktion abwenden, indem sie ihre Schulden bezahlen. Mit den Erlösen können sie ihre Steuerschuld reduzieren.

Update 12.10 Uhr:
Kirchenkonzerte und Gottesdienste zum Jahreswechsel

Zum Jahreswechsel laden zahlreiche evangelische Kirchgemeinden in Thüringen zu Gottesdiensten, Andachten und Konzerten ein. Heiteres und Besinnliches zum Jahresausklang biete am Mittwoch das Salonorchester »Meininger Melange«, das den Erlös der Aktion »Brot statt Böller« spenden will, teilte das Kirchenamt am Dienstag mit. Orgelkonzerte gebe es unter anderem in Erfurt, Arnstadt, Gotha, Altenburg und Bad Salzungen. Kirchenkonzerte mit festlicher Instrumental- und Vokalmusik vom Barock bis zur Gegenwart sind den Angaben zufolge in der Klosterkirche Bad Klosterlausnitz, in der Stadtkirche Eisenberg, in der Weimarer Jakobskirche und in der Eisenacher Annenkirche vorgesehen. Die Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul begrüßt das neue Jahr am 1. Januar mit englischer Barockmusik unter dem Motto »Music for a while«. Ein Neujahrsgottesdienst findet unter anderem auf der Wartburg statt. In der Gothaer Augustinerkirche erklingt am Neujahrstag die vierte Kantate des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach, die Kantaten fünf und sechs folgen am 4. und 6. Januar. Die Geraer Salvatorkirche lädt zu einer Turmführung ein. Sie führe zu den Glocken und zur Uhr sowie zur Mobilfunk-Antenne und der Türmerwohnung, hieß es.

Update 7.40 Uhr:
Teils heftiger Schneefall in Thüringen - Zahlreiche Unfälle

Kurz vor Jahreswechsel hat der Winter in Thüringen doch noch Einzug gehalten. Vor allem in Ostthüringen und im Thüringer Wald schneite es am Montag dicke Flocken. Temperaturen kurz unter dem Gefrierpunkt, glatte Straßen und heftiger Wind forderten vor allem Autofahrer. Schwerpunkt waren die Autobahnen 4 und 9. Allein östlich des Hermsdorfer Kreuzes ereigneten sich bis zum Nachmittag 18 Unfälle, alle mit Blechschäden, wie die Autobahnpolizei mitteilte. In vielen Fällen überschätzten sich die Fahrer »und die Grenzen der Physik, in dem sie schlichtweg zu schnell fuhren«, hieß es. Auf der A38 zur Landesgrenze nach Sachsen-Anhalt geriet eine 28-Jährige auf glatter Fahrbahn mit ihrem Auto ins Schleudern, kollidierte mehrfach mit der Leitplanke und wurde leicht verletzt. Auch etliche Lasterfahrer hatten mit den gesunkenen Temperaturen zu kämpfen. Über das Wochenende sei auf den Anhängerdächern Wasser gefroren und habe sich dann während schnellerer Fahrt auf der Autobahn oder in Kurven zu »gefährlichen Flugobjekten« entwickelt. Allein fünf Unfälle gingen darauf zurück. Insgesamt hat der Wintereinbruch jedoch zu relativ wenig Unfällen geführt. Grund dafür sei auch, dass viele Pendler zwischen den Feiertagen nicht zur Arbeit müssten, sagte ein Polizeisprecher.

Update 7 Uhr:
Ramelow hofft auf Audienz beim Papst

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hofft als erster Spitzenpolitiker der Linkspartei auf eine Audienz bei Papst Franziskus. »Ich möchte sehr gern zum Papst nach Rom«, sagte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Es gebe dazu bereits Gespräche mit dem Vatikan. Die Vorbereitung eines möglichen Treffens mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche habe eine Rolle auch bei seinem Kurzurlaub kürzlich in Italien gespielt. Ramelow ist der erste Ministerpräsident, den die Linke seit dem Fall der Mauer vor 25 stellt. Der 58-Jährige ist Protestant. Er gehört zu den wenigen Mitgliedern der Linken, die sich öffentlich zu ihrem christlichen Glauben bekennen. »Franziskus ist ein spannender Papst«, sagte der Chef der ersten rot-rot-grünen Landesregierung in Deutschland. Der Papst habe beispielsweise mit seinem Besuch von Flüchtlingen auf der italienischen Insel Lampedusa deutlich gemacht, »wo europäische Politik versagt«. Franziskus hatte eine »Globalisierung der Gleichgültigkeit« anprangert. Ramelow hat in die Thüringer Staatskanzlei ein Foto mitgenommen, das ihn zusammen mit Papst Benedikt XVI zeigt. Es entstand bei einem Besuch der religionspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen 2007 im Vatikan. Ramelow war von 2005 bis 2009 Bundestagsabgeordneter und danach Fraktionschef der Linken im Thüringer Landtag.

Update 6.30 Uhr:
Tankstelle im Wartburgkreis ausgeraubt

Ein maskierter Mann hat eine Tankstelle in Vacha im Wartburgkreis überfallen. Der Täter habe am späten Montagabend eine Mitarbeiterin mit einem Messer bedroht und Geld gefordert, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die Frau sei vor dem Räuber geflüchtet und habe sich im Gebäude in Sicherheit gebracht. Der Maskierte habe sich daraufhin selbst bedient und sei mit mehreren hundert Euro geflüchtet. Die Mitarbeiterin blieb laut Polizei unverletzt. nd/Agenturen

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -