Wo sich der Borkenkäfer austoben darf
Im Nationalpark Harz liegt Europas größtes Waldwildnis-Gebiet
Fünf Prozent der Waldfläche in Deutschland sollen zu Wildnis werden. So wird die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt erhalten. Im Harz kann man schon sehen, wie der Wald dann aussieht.
Der Weg in die Wildnis ist bequemer als gedacht. Ein Holzsteg führt die Wanderer rund 200 Meter in die Tiefe des Waldes unterhalb des Brockens. Die Landschaft zeigt sich verschneit - und unaufgeräumt. Zwischen Fichten aller Größen ragen abgebrochene Stämme in die Höhe. In manche hat der Borkenkäfer verschlungene Muster gefressen. Auf dem Waldboden liegen Bäume, die nach Stürmen oder wegen Altersschwäche umgestürzt sind. Ihre Stämme sind teils bereits zerfallen. Wer genau hinschaut, kann Erstaunliches entdecken: Unter dem Nadeldach der hohen Bäume sprießen viele winzige Fichten - und zwar nicht aus dem mit Gras bewachsenen Boden, sondern nur aus dem Holz abgestorbener Bäume. »Das Totholz«, sagt Friedhart Knolle, Sprecher des Nationalparks Harz, »ist gewissermaßen ihr Kompostbeet.«
Auf dem Pfad lässt sich beobachten, wie Wald wachsen und vergehen würde, wenn kein Mensch zur Säge griffe. Ein Wegweiser lädt denn auch zum Spazierga...
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