Miete, Steuern, Siedlungsbau
Lohnerhöhung in Israel kann steigende Lebenshaltungskosten nicht auffangen
Israels Gewerkschaft Histadrut hat sich mit den Industrieverbänden auf eine Erhöhung des Mindestlohns geeinigt. Denn die Armut im Land ist weiter gestiegen - 31,6 Prozent haben nicht genug zum Leben.
Es war ein langer Tag und Meni Cohen steht die Müdigkeit im Gesicht während der Vater von zwei Kindern an der Kasse eines Tel Aviver Supermarktes die Einkäufe in eine Tüte räumt: Brot, Hummus, zwei Dosen Thunfisch. »Für mehr reicht es leider nicht«, sagt Cohen. »Damit müssen wir die nächsten Tage auskommen. Ich arbeite täglich acht Stunden auf dem Bau, und bekomme gut 3800 Schekel raus«. An die 800 Euro sind das.
»Wir hoffen, dass der höhere Mindestlohn solchen Menschen das Leben wenigstens ein bisschen leichter machen wird«, sagt Avi Nissenkorn. Lange hat der Generalsekretär des Gewerkschaftsverbandes Histadrut dafür gekämpft. Ein schwieriger Kampf: Vor einigen Wochen brach die Mitte-Rechts-Koalition mit lautem Krachen zusammen. Israel wird bis mindestens April ohne handlungsfähige Regierung sein - und die Gewerkschaften ohne Verhandlungspartner, der den Mindestlohn gesetzlich fest schreiben könnte.
Deshalb nahm Histadr...
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