Vaclav Havel,
Dichter-Präsident

Mit der Macht der Worte wurde der Dramatiker ein entscheidender Kopf der »Samtenen Revolution« in der Tschechoslowakei

  • Jindra Kolar, Prag
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Vaclav Havel, der vor drei Jahren, am 18. Dezember 2011, verstarb, war Schriftsteller, Dramatiker, Dissident, schließlich Präsident der Tschechischen Republik. Die Meinungen über seine Lebensleistung, sein Andenken in der tschechischen Gesellschaft gehen heute oft weit auseinander. Unbestritten wird jedoch bleiben, dass Havel ein entscheidender Motor der »Samtenen Revolution« vor 25 Jahren war und sicher auch ihre schillerndste Figur.

Vaclav Havel, am 5. Oktober 1936 geboren, entstammte einer reichen großbürgerlichen Familie, einer Prager Kulturdynastie, wenn man so will. Der Großvater ließ unweit vom Wenzelsplatz die »Lucerna«, die Nr. 1 unter den Vergnügungsstätten der Moldaumetropole, errichten. Sein Onkel Milos und sein Vater Vaclav gründeten die berühmten Filmstudios Barrandov. Nach dem Zweiten Weltkrieg besuchte der junge Vaclav das Elitegymnasium in Podebrady. Als er zwölf Jahre alt war, übernahm die Kommunistische Part...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.