Fragile Frachter im Mittelmeer

»Geisterschiffe« mit Hunderten Flüchtlingen an Bord könnten die Antwort der Schleuser auf die EU-Mission »Triton« sein

  • Katja Herzberg
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Schleuser nutzten in den letzten Tagen alte Frachter, um Flüchtlinge nach Europa zu bringen. Nur mit vollem Einsatz konnte die italienische Küstenwache binnen weniger Tage zwei Unglücke verhindern.

Schlauchboote oder alte Fischerboote waren bislang das meist gebrauchte Mittel, mit dem Flüchtlinge aus Afrika oder dem Mittleren Osten über das Mittelmeer nach Europa kamen. Auch hier waren oft Schleuser am Werk. Sie geraten im Zuge der Rettung zweier Frachtschiffe mit Hunderten Flüchtlingen an Bord jetzt besonders in den Fokus.

Am Dienstag verhinderte die italienische Küstenwache, dass das Frachtschiff »Blue Sky M« auf die apulische Küste prallte. Die Steuerungsanlage des unter der Flagge Moldawiens fahrenden Schiffes nahm Kurs auf die felsige Südküste Italiens - mitsamt 768 Flüchtlingen an Bord, jedoch ohne Besatzung.

Zuvor hatte die griechische Küstenwache das Schiff oberflächlich überprüft. Nach einem Notruf vor der Insel Korfu nahm die Marine Kontakt zur »Blue Sky M« auf. Der Kapitän bzw. eine Person, die sich als solcher ausgab, habe laut griechischen Behörden jedoch mitgeteilt, dass das Schiff nicht in Seenot sei...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

- Anzeige -
- Anzeige -