Umzug in »Perthes-Forum« bis Ende 2015 abgeschlossen
Bundesagentur: Mindestlohn könnte Jobs im Land attraktiver machen ++ Flüchtlingsrat: Mehr Hilfe für minderjährige Flüchtlinge ++ Bischöfin fordert mehr Kolleginnen in Spitzenämtern ++ Der Nachrichtenüberblick aus Thüringen
Update 16.45 Uhr:
Umzug in »Perthes-Forum« bis Ende 2015 abgeschlossen
Die Stiftung Schloss Friedenstein will bis Ende des Jahres ihre Kunstschätze in das neue Depot »Perthes-Forum« umgelagert haben. Die neuen Magazine und Restaurierungswerkstätten, die in den kommenden Monaten Stück für Stück gefüllt werden, erleichterten die Arbeit deutlich, sagte Stiftungsdirektor Martin Eberle. »Damit können die Sammlungen endlich einmal ausgebreitet und geordnet werden.« Das »Perthes-Forum« war einst ein Verlagsgebäude, das seit 2012 für 18 Millionen Euro saniert und umgebaut wurde. Nach dem Umzug der einzelnen Bereiche in das Depot, das auch den Fundus der Forschungsbibliothek und des Staatsarchivs aufnimmt, werde endlich Baufreiheit für das Schloss geschaffen, erläuterte Eberle. Die dringend notwendigen Sanierungen am Westflügel des Schlosses könnten dann voraussichtlich ab Sommer 2016 beginnen. Allerdings stehe dieses Bauvorhaben noch unter Finanzierungsvorbehalt, da dafür EU-Mittel beantragt würden. Im Westflügel sollen künftig unter anderem zwei Abteilungen des Naturkundemuseums untergebracht werden. Die Museen in der frühbarocken Anlage werden neu konzipiert. Das ist Teil des Großprojektes »Barockes Universum Gotha«, das mit 31 Millionen Euro vom Bund, Land und Gotha getragen wird. Im Zuge dessen wurde bereits das Herzogliche Museum saniert und das »Perthes-Forum« fertiggestellt.
Update 15.10 Uhr:
Bundesagentur: Mindestlohn könnte Jobs im Land attraktiver machen
Nach Ansicht des Chefs der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Halle, Kay Senius, könnte ein einheitlicher Mindestlohn die Attraktivität der Wirtschaftsstandorte Sachsen-Anhalt und Thüringen verbessern. »Man sollte vorsichtig sein, den Mindestlohn von vornherein zu verteufeln und ihn eher als Chance sehen«, sagte Senius der Deutschen Presse-Agentur. Insbesondere Menschen, die arbeiteten und aktuell wegen geringer Verdienste auf staatliche Hilfen angewiesen seien, würden profitieren. Den Angaben zufolge sind in Sachsen-Anhalt und Thüringen etwa ein Drittel aller erwerbsfähigen Hartz-IV-Empfänger Aufstocker, also Menschen, die ihren Lohn durch staatliche Hilfen ergänzen müssen. Die Regionaldirektion ist für beide Länder zuständig. Seit dem Jahreswechsel gilt deutschlandweit ein Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde. Im Osten Deutschlands sind wegen des Lohngefälles besonders viele Arbeitnehmer betroffen.
Update 13 Uhr:
Mehr Flüchtlingsfamlien im »Restaurant des Herzens«
Das Erfurter »Restaurant des Herzens« verköstigt in dieser Saison mehr Flüchtlingsfamilien. Pro Tag kämen drei bis vier Familien etwa aus Syrien oder Mazedonien, sagte die Leiterin der Evangelischen Stadtmission, Petra Hegt, der Deutschen Presse-Agentur. »Manchmal ist es schwierig, ins Gespräch zu kommen, weil wir keinen Dolmetscher haben.« Das »Restaurant des Herzens« erfreut sich seit Anfang Dezember wieder eines großen Zulaufs. Bedürftige erhalten dort noch bis Ende Januar für einen symbolischen Obolus von einem Euro ein Drei-Gänge Menü. Der Saal war Hegt zufolge an vielen Tagen bis auf den letzten Platz besetzt.
Update 9 Uhr:
Flüchtlingsrat: Brauchen mehr Hilfe für minderjährige Flüchtlinge
Die Zahl der ohne Eltern oder Familie nach Thüringen kommenden minderjährigen Flüchtlinge ist nach Angaben des Flüchtlingsrats sprunghaft angestiegen. »Es sind sehr viele, auch wenn keine gesicherten Zahlen vorliegen«, sagte Beraterin Antje-Christin Büchner der Deutschen Presse-Agentur. Dem Thüringer Jugendministerium zufolge waren im Jahr 2013 noch 24 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufgenommen worden. Für 2014 sei eine Steigerung absehbar, die in der politischen Entwicklung in Herkunftsländern wie Syrien begründet sei, teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Problematisch ist laut Flüchtlingsrat, dass nicht immer sofort klar sei, ob es sich tatsächlich um Minderjährige handelt. Oft landeten sie dann als Erwachsene in Gemeinschaftsunterkünften. »Das darf so nicht passieren«, sagte Büchner. Aber selbst wenn die Kinder und Jugendlichen von Jugendämtern in Obhut genommen würden, sei die weitere Betreuung nicht immer den Bedürfnissen der Betroffenen angemessen. »Wenn sie Monate oder gar über ein Jahr lang auf der Flucht waren, sind die Kinder und Jugendlichen psychisch extrem belastet«, sagte Büchner. Es bestehe ein großer Bedarf an Therapien, an Rundumbetreuung und an einem permanenten Ansprechpartner. »Das läuft nicht immer gut, auch wenn dies meist kein böser Wille ist«, meinte die Beraterin. Als problematisch empfinde sie, dass nicht alle Landkreise die unbegleiteten Jugendlichen in Einrichtungen der Jugendhilfe unterbrächten.
Update 8 Uhr:
Bischöfin fordert mehr Kolleginnen in Spitzenämtern
Die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, hat mehr Frauen in kirchlichen Spitzenämtern gefordert. Frauen müssten sichtbarer werden, sagte Junkermann der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg. Derzeit hätten in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nur zwei Frauen leitende geistliche Ämter inne - sie selbst und Annette Kurschus als Präses der westfälischen Landeskirche. Bei den vergangenen Wahlen im Rheinland, in Baden und Berlin hätten zwar auch Frauen zur Wahl gestanden, gewählt wurden aber Männer. In den Gremien müsse sich nun das Bewusstsein ändern. Dazu brauche es einen langen Atem. »Das ist ein Paradigmenwechsel in der Menschheitsgeschichte«, sagte Junkermann.
Update 7 Uhr:
Wohnhaus brennt im Kreis Saalfeld-Rudolstadt: 4 Verletzte
Bei einem Wohnhausbrand in Gräfenthal im Kreis Saalfeld-Rudolstadt haben am Samstagmorgen vier Bewohner eine Rauchvergiftung erlitten. Sie wurden ärztlich versorgt, wie ein Polizeisprecher in Erfurt sagte. Bewohner der angrenzenden Häuser seien vorsichtshalber in Sicherheit gebracht worden. Beim Eintreffen der Feuerwehr habe bereits der Dachstuhl in voller Ausdehnung gebrannt. Ein Übergreifen der Flammen auf das Nachbarhaus konnten die Einsatzkräfte nicht verhindern, wie die Polizei weiter mitteilte. Es werde mit hohem Sachschaden gerechnet. nd/Agenturen
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