100.000 Euro Straßenschäden durch Bundeswehr-Manöver
Rot-Rot antwortet auf Anfrage der Linksfraktion: Tonnenschwere Panzer zerstören Fahrbahnränder und Mittelinseln
Potsdam. Ein Panzer-Manöver der Bundeswehr hat auf Landes- und Bundesstraßen im Havelland eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Nach ersten groben Schätzungen entstünden zur Beseitigung der Schäden Kosten in Höhe von etwa 100.000 Euro, erklärte Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion im Potsdamer Landtag. Etwa 40 Panzer der Bundeswehr waren Mitte November nachts durch die Mark gerollt. Bei dem Manöver handelte es sich um einen sogenannten Verlegungsmarsch, der Bestandteil der Ausbildung bei den Streitkräften ist.
Die tonnenschweren Panzer verursachten laut Innenministerium Schäden an den Fahrbahnrändern und Mittelinseln der Bundes- und Landesstraßen L 88, L 96, B 188, B 5 und B 115. Betroffen seien die Ortsdurchfahrten Beelitz-Heilstätten, Steckelsdorf, Lietzow, Berge und Döbern. Zudem sei auf der Autobahn 10 zwischen dem Autobahndreieck Potsdam und der Raststätte Michendorf Süd der neu eingebrachte Fugenverguss auf einer Länge von über zwei Kilometern herausgefahren.
Gegenüber Medien hatte sich ein Bundeswehr-Offizier bereits entschuldigt. Innenminister Schröter versicherte, dass der Bund alle Kosten für die Beseitigung der Schäden trage. Ein Ausgleich für die Erfassung der Schäden gebe es dagegen nicht. Schröter regte an, vor der Genehmigung von Marschübungen durch den Landesbetrieb Straßenwesen künftig Auflagen zur Geschwindigkeitsreduzierung »in sensiblen Bereichen« und die Möglichkeit der Begleitung der Manöver durch die Polizei zu prüfen. dpa/nd
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