Die neue Weltunordnung
Ein Hegemoniewechsel ist in vollem Gange. Die gesellschaftliche Linke muss deshalb ihre Hausaufgaben machen
Die Welt ist im Wandel, alte »Wahrheiten« verlieren an Gültigkeit. Darauf muss auch die »Außenpolitik« der gesellschaftlichen Linken reagieren - die mehr sein muss als Friedens- und Sicherheitspolitik.
Der Name der Zeit? Unklar. Post-Alles, Interregnum. Die US-Hegemonie ist seit den Zeiten neoliberaler Transnationalisierung infrage gestellt, das Empire längst kein US-amerikanisches mehr. Ein Hegemoniewechsel ist in vollem Gange, vielleicht nicht nach China, wie es die Weltsystemtheorie (Giovanni Arrighi) nahelegte, aber doch nach »Chimerika« (Niall Ferguson). Seit der globalen Finanzkrise ist kein Projekt in Sicht, das den aktiven Konsens der Subalternen reorganisieren, Akkumulationsperspektiven auf erweiterter Stufenleiter öffnen und eine neue Weltordnung etablieren könnte.
Den Versuchen, neoliberale Politiken autoritär abzusichern, steht ein neuer transnationaler Bewegungszyklus gegenüber. Neben vielfach aufstrebenden islamistischen Bewegungen ringen die verbliebenen Großmächte um Einflusszonen, sei es in Osteuropa oder bei der Aneignung afrikanischer Ressourcen. Während es den USA darum geht, nicht weiter an Gestaltungssp...
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