Drohkulisse für die Griechen
Bundesregierung hält an Status quo fest, denn dieser ist für den deutschen Steuerzahler profitabel
Kann, soll, darf Griechenland den Eurowährungsraum verlassen? Eine Geisterdebatte lenkt den Blick von den harten Fakten ab.
Als 2011 schon mal über ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone (kurz: Grexit) spekuliert wurde, steuerte die Eurokrise auf neue Höhepunkte zu. Die Börsen stürzten ab, in der EU kam es zu hektischen Versuchen eines politischen Krisenmanagements. Jetzt machen wieder angebliche Gedankenspiele der Bundesregierung über einen Grexit in den Medien die Runde, doch an den europäischen Aktienmärkten entsteht bislang keine Panik. Allerdings waren die Anleger am Montag nervös - auch weil der Euro auf den tiefsten Stand seit März 2006 gefallen war, gab es spürbare Verluste von 2,5 Prozent.
Das Grexit-Szenario hat jedoch viel von seinem früheren Schrecken verloren. Damals war davon auszugehen, dass ein Ausscheiden Athens einen Dominoeffekt auslösen würde. Als Folge schwerer Finanzturbulenzen müssten auch die anderen angeschlagenen EU-Südländer den Euro aufgeben und zu ihren alten Währungen zurückkehren. Am Ende bestünde der Euroraum...
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