Wachablösung bei Syriens Opposition
Im Istanbuler Exil bestimmte eine zerstrittene Koalition einen Arzt zu ihrem neuen Sprecher
Die vom Westen unterstützte syrische Opposition hat den Arzt Chaled Chudscha zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. In einer Abstimmung in Istanbul erhielt er am Sonntag eine knappe Mehrheit.
Die oppositionelle »Nationale Koalition für die syrischen revolutionären und oppositionellen Kräfte« (Etilaf) mit Sitz in Istanbul hat sich einen neuen Präsidenten gewählt. Das 111 Mitglieder umfassende Gremium, das 2012 als Nachfolgeorganisation des Syrischen Nationalrates aus der Taufe gehoben worden war, wählte auf seiner 18. Generalversammlung Chaled Chudscha zum neuen Präsidenten. Chudscha konnte 56 von 106 abgegebenen Stimmen erreichen. Er steht der türkischen Regierungspartei AKP nahe, eine Schwesterpartei der Muslimbruderschaft, die in Syrien bei Todesstrafe verboten ist.
Der 49-jährige Chudscha stammt aus Damaskus und lebt seit 29 Jahren in der Türkei. Seit Gründung der Nationalen Koalition hatte Chudscha die »türkischen Syrer« in dem Gremium vertreten. Im Januar 2012 hatte er der Istanbuler Zeitung »Hürriyet« die massenhafte Flucht von Soldaten und Offizieren aus der syrischen Armee prognostiziert, die aber weitgehen...
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