Rhythmus der Unersättlichkeit

Elvis Presley, der »King of Rock ’n’ Roll«, wäre 80 Jahre alt

  • Tobias Riegel
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Jeder hat seinen eigenen Elvis. Und jede dieser Projektionen hat ihre Berechtigung. Für Musikbegeisterte, die das Werk von der Person trennen können, ist da diese Stimme: Timbre gewordene Vielseitigkeit, sich über drei Oktaven erstreckende Variation aus Schmachtgesang, bebender Erotik, rebellischem Geschrei. Für reaktionäre Südstaatler ist der bekannteste Sohn der Region die selten gewordene Möglichkeit, auf eine große Vergangenheit jenseits der Sklaverei zu verweisen. Für Trash- und Glam-Rocker bleibt Elvis ewige Fundgrube an nachzuahmenden Geschmacklosigkeiten. Für Waffennarren, Kitschfanatiker und beleibte Freunde des exzessiven Erdnussbutter-Konsums sind die Fantasien über die Vorgänge hinter den Mauern von Graceland Jahrhundertroman und Selbstversicherung.

Für Freunde des dreckigen Rocks dagegen bleibt der spätere Schwiegermutter-Traum ewig der frühe Rebell, der Rock ’n’ Roll erst möglich gemacht hat. Und wer ...


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