»Lügenpresse« zum »Unwort des Jahres 2014« gewählt

Reporter ohne Grenzen: Wahl dieses »historisch belasteten Kampfbegriffs« richtig

Darmstadt. »Lügenpresse« ist das »Unwort des Jahres 2014«. Das teilte die »Unwort«-Jury unter dem Vorsitz der Sprachwissenschaftlerin Nina Janich mit. Das Schlagwort »war bereits im Ersten Weltkrieg ein zentraler Kampfbegriff und diente auch den Nationalsozialisten zur pauschalen Diffamierung unabhängiger Medien«, hieß es zur Begründung.

»Mit dem Ausdruck «Lügenpresse» werden Medien pauschal diffamiert«, sagte Janisch. »Eine solche pauschale Verurteilung verhindert fundierte Medienkritik und leistet somit einen Beitrag zur Gefährdung der für die Demokratie so wichtigen Pressefreiheit.« Zum »Unwort des Jahres 2013« war »Sozialtourismus« gewählt worden, 2012 »Opfer-Abo«, 2011 »Döner-Morde«. Die »Unwort«-Aktion gibt es seit 1991.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) begrüßte die Jury-Entscheidung. »Dass Teile der Gesellschaft Journalisten pauschal mit einem historisch belasteten Kampfbegriff diffamieren, offenbart e...


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