Christa Wolf und der »blinde Fleck«

Leseprobe

Von menschlichen Abgründen hat Christa Wolf bereits in ihrer Wiener Rede von 1983 gesprochen und davon, dass Menschen »die von sich nichts wissen ... die sichersten Objekte von Demagogie und Massenwahn« sind ... Genau darum wird Literatur für sie immer mehr zu einer aufstörenden Instanz, zu einem »Instrument zur Öffnung unbewusster Bereiche, der Weg zum Depot des Verbotenen, von früh aus Ausgesonderten, nicht Zugelassenen, Verdrängten; zu den Quellen des Traums, der Imagination und der Subjektivität«. Um den persönlichen wie globalen Gefährdungen entgegenzuarbeiten, komme es darauf an, dem eigenen »blinden Fleck« nahe zu kommen. Genau dieses Bestreben motiviert die Gedanken- und Erinnerungsarbe...


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