Mehr Süden wagen?
Die documenta 2017 soll »Von Athen lernen« - vielen in Kassel gefällt das gar nicht
Egal, von welcher Seite man in die nordhessische Stadt hineinfährt, überall begrüßt einen die dunkelgelb unterlegte Ortstafel »documenta-Stadt Kassel«. Reichlich stolz sind sie im geographischen Zentrum der Republik, alle fünf Jahre die weltweit bedeutendste Ausstellungsreihe zeitgenössischer Kunst auszurichten. Die documenta ist des Kasselers liebstes Kulturkind. Und wenn es jemand wagt, von außen in dieses Idyll einzubrechen und Neues, Spannendes, gar Visionäres anzukündigen, dann sehen sich die saturierten Wutbürger veranlasst, umgehend auf die Barrikaden zu klettern. Adam Szymczyk mag das unterschätzt haben, als er im vergangenen Oktober auf einer Pressekonferenz als neuer Künstlerischer Leiter der documenta vorgestellt wurde und sogleich für einen echten Knaller sorgte: Die nächste große Werkschau wird nicht nur im beschaulichen Kassel, sondern konzeptuell gleichberechtigt auch in Athen über die Bühne gehen.
Und nicht nur...
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