»Die NBA habe ich abgehakt«

Rudy Fernandez, mit Spanien Basketballweltmeister, gewann im Eurocup mit Real Madrid bei Alba Berlin 79:61

  • Lesedauer: 3 Min.

Eine Halbzeit lang war das Spiel gegen Alba Berlin offen. Was hat es letztlich entschieden?
In der zweiten Halbzeit haben wir aggressiver verteidigt. So konnten wir viele Ballgewinne erzielen und uns im dritten Viertel langsam absetzen.

Alba kommt oft nach Rückständen wieder zurück. Wie konnten Sie das verhindern?
Indem wir sie nicht gelassen haben. Wir haben nicht aufgehört, hart zu verteidigen, nur weil wir zehn Punkte vorn lagen. Am Ende haben wir die Angriffe immer besser ausgespielt und sind zu freien Würfen gekommen.

Rudy Fernandez

 Am Donnerstagabend gewann Real in der Euroleague bei Alba Berlin 79:61.
Danach sprach Rudy Fernandez mit Oliver Kern über Albas Ruf, die NBA und die EM im September in Berlin.

Die Berliner spielten in den vergangenen Jahren nur selten in der Euroleague und schieden stets früh aus. Hat Sie der Sieg gegen Barcelona aufhorchen lassen?
Definitiv. Wir wissen, dass Alba aggressiv verteidigt und zuhause fast immer gut spielt. Sie haben den Ruf, 40 Minuten lang hart zu agieren. Darauf muss man sich vorher einstellen.

Wie haben Sie sich also auf die Reise nach Berlin vorbereitet?
Jedes Spiel ist irgendwie speziell, jeder Gegner spielt etwas anders. Man muss sich also jedes Mal neu fokussieren. Das ist uns hier besser gelungen als in einigen unserer letzten Spiele. Natürlich hat uns der Trainer auch Videos von Alba gezeigt, aber der Hauptgedanke war eigentlich nur, aggressiv zu verteidigen. Wir haben nicht Albas Spielzüge auswendig gelernt. Solange wir aggressiv sind, ist egal, welche Systeme der Gegner spielt. Und im Angriff haben wir so viel Talent beisammen, dass wir immer auf unsere Punkte kommen.

Viele Basketballer wollen in der NBA in den USA spielen. Sie sind dort trotz ihrer Athletik und ihrer guten Distanzwürfe nie über eine Reservistenrolle hinausgekommen und spielten auch nie um die Meisterschaft mit. Warum haben sie sich 2012 dazu entschieden, zurück nach Spanien zu wechseln? In der NBA verdient man schließlich auch als Bankspieler viel Geld.
Jeder weiß, dass in der NBA die besten Spieler der Welt versammelt sind. Trotzdem war es eine gute Entscheidung für mich. Real Madrid hat mir die Chance gegeben, weiter auf höchstem Niveau zu spielen. Jetzt kann ich jedes Jahr um Titel spielen. Mein Ziel ist jetzt, endlich die Euroleague zu gewinnen. Die NBA habe ich abgehakt.

Dies war wahrscheinlich nicht ihr letzter Trip nach Berlin in diesem Jahr. Im September steht hier die EM-Vorrunde an. Denken sie schon daran?
Oh ja, ich freue mich sehr darauf, mit der spanischen Nationalmannschaft hier zu spielen. Es wird sicher eine tolle Atmosphäre herrschen. Nicht nur wegen der vielen deutschen Fans, die ihre Stars sehen wollen, sondern weil es eine interessante Gruppe mit weiteren starken Gegnern wie Serbien, Italien und der Türkei ist. Es wird nicht einfach, sich durchzusetzen.

Sie waren schon Weltmeister und zweimal Vizeolympiasieger. Wie wichtig ist Ihnen da diese EM?
Sie ist sehr wichtig - allein schon, weil wir uns darüber für Olympia qualifizieren wollen. Da müssen wir hier gut spielen.

Der Traum vom Olympiagold, das sie zweimal knapp gegen die USA im Finale verloren haben, lebt also auch in Rio de Janeiro weiter?
Na klar. Wir Spanier haben in jedem Turnier das Ziel, dieses auch zu gewinnen. Das gilt für die EM 2015 genauso wie für Olympia 2016.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.