Nicht in Charlies Namen
Wie das Andenken der Opfer von Paris vereinnahmt wird
Die Ermordeten von Paris sind unschuldig. An ihrem sinnlosen Tod durch ein schreckliches Verbrechen sowieso. Aber auch an der Welle des Pathos, der Heuchelei und der dreisten Vereinnahmung ihres Andenkens.
Die versammelte Spiegel-Gruppe ist angeblich »Charlie«, Google trägt Trauerflor, die »FAZ« schwafelt von »Heldentot«, die Pariser Menge applaudiert den Scharfschützen, der Anti-Terror-Spezialist Petro Poroschenko wird ebenso untergehakt wie der Pressefreiheitskämpfer Viktor Orban. »Europa rückt zusammen« - und definiert seine Werte feierlich neu: in Form von strengeren »Terror«-Gesetzen. Und unsere großen Medien haben mit den scheußlichen Attentaten und dem »Unwort des Jahres« passende Instrumente zur Diffamierung auch linker Kritik an die Hand bekommen. Sie können (und werden) nun Islamisten, Links- und Rechtsextreme »vereint durch ihren Hass auf die Lügenpresse« sehen. Ist ja alles irgendwie das Gleiche.
Die französi...
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