Erster Schultag in Guinea nach Ebola-Epdimie
Epidemie in Mali offiziell für beendet erklärt - 42 Tage wurden keine neuen Erkrankungen gemeldet
Conakry. Mit fast viermonatiger Verzögerung aufgrund der Ebola-Epidemie hat im westafrikanischen Guinea am Montag das neue Schuljahr begonnen. Viele der rund 2,5 Millionen Schüler des Landes kehrten allerdings noch nicht in die Schulen zurück, wie Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP in der Hauptstadt Conakry berichteten. Die Regierung hatte erst vergangene Woche die Wiedereröffnung der Schulen angekündigt. Im benachbarten Mali wurde die Ebola-Epidemie für beendet erklärt.
In Guinea hätte im Oktober das neue Schuljahr beginnen sollen. Aufgrund der Ebola-Epidemie blieben die Schulen jedoch nach den Ferien geschlossen. Am 14. Januar kündigte Bildungsminister Ibrahima Kourouma schließlich die Wiedereröffnung der Schulen und Universitäten an. Die Regierung sicherte den Einrichtungen die Ausstattung mit Hygienekits zu. In diesen sollen Chlor zur Desinfektion, Thermometer und Seife enthalten sein. Außerdem sollen Experten die Schüler überwachen, um mögliche Ansteckungen mit dem Ebola-Virus frühzeitig festzustellen.
Doch am Montag erschienen in der Hauptstadt Conakry zunächst nur wenige Schüler zum Unterricht. Viele Familien hatten aufgrund der kurzfristigen Ankündigung offenbar zu wenig Zeit gehabt, um aus anderen Landesteilen zurückzukehren - oder hatten wegen des nahenden Monatsendes zu wenig Geld für die Rückkehr. Auch viele Lehrer traten noch nicht ihren Dienst an.
»Bis jetzt sind noch nicht viele Schüler und Lehrer da«, sagte der Erdkundelehrer Nabé Karamou. »Ich selbst bin erst vorgestern nach Conakry zurückgekehrt. Ich war im Landesinneren und hatte noch nicht mit dem Schulbeginn gerechnet.« Schulleiter Ibrahima Bah sah auch finanzielle Probleme: »Wir sind in der Mitte des Monats, es sieht (finanziell) nicht gut aus in vielen Familien.« Dennoch sei es dringend angeraten, die Kinder nach der langen Verzögerung in den Unterricht zu schicken.
Zwei Tage vor Schulbeginn hatte Guineas Präsident Alpha Condé die Bevölkerung aufgerufen, beim Kampf gegen Ebola zu kooperieren. Er drohte mit der Festnahme von Menschen, die Maßnahmen gegen das Virus behindern. Einige Bevölkerungsgruppen streiten die Existenz des Virus ab, andere verweigern aus Gründen des Glaubens oder der Tradition eine Behandlung.
In Mali wurde die Ebola-Epidemie unterdessen für beendet erklärt. Dies sei möglich, weil nun 42 Tage lang keine neuen Fälle der Erkrankung gemeldet worden seien, erklärte Gesundheitsminister Ousmane Koné am Sonntag in Bamako. Der für die Bekämpfung von Ebola in Mali zuständige UN-Vertreter Ibrahim Soce Fall bestätigte das Ende der Epidemie. In Mali waren sieben Menschen an Ebola gestorben. Im Oktober hatten bereits Nigeria und der Senegal die Epidemie für beendet erklärt.
Ebola ist eine gefährliche Viruserkrankung und hochansteckend, sobald Patienten Symptome wie Fieber, Schmerzen, Erbrechen oder Durchfall aufweisen. Übertragen wird das Virus durch Körperflüssigkeiten. Nach WHO-Angaben starben bislang mehr als 8500 Menschen an Ebola, knapp 21.300 Menschen infizierten sich. Praktisch alle Todesopfer waren in Sierra Leone, Liberia und Guinea zu beklagen.
Die WHO hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass auch in diesen drei Ländern die Zahl der Neuinfektionen deutlich zurückgehe. WHO-Sprecher Tarik Jasarevic sprach von einem »ersten optimistischen Signal«. AFP/nd
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