»Es wäre schön, wenn sie mir vergeben«

Ein rechter Gewalttäter findet im Gefängnis zum Glauben und einen neuen Platz in der Gesellschaft

1999 zog tötete Johannes Kneifel mit einem anderen Jugendlichen einen Menschen. Der 17-Jährige wird zu fünf Jahren Jugendgefängnis verurteilt. Im Gefängnis findet Kneifel schließlich neue Freunde. Die geben ihm eine zweite Chance. Es sind ausgerechnet Mithäftlinge mit Migrationshintergrund.

Herr Kneifel, hat Gott Ihnen Ihre Tat vergeben?
Ja, das glaube ich. Und das weiß ich sogar. Das ist mehr als ein Vermuten.

Woher wissen Sie das?
Weil es so in der Bibel steht. Gott vergibt Sündern, wenn sie um Vergebung bitten.

Wie wurde Ihnen vergeben?
Ich habe gespürt, dass ich frei werde von einer Last. Wie groß die war, habe ich erst in dem Moment gespürt, als ich davon frei wurde. Ich habe damals meinen Frieden gefunden. Mit mir. Mit Gott. Das war ein sehr angenehmes Gefühl.

Die Schuld, die Kneifel auf sich geladen hat, hängt unmittelbar mit einem rechtsextremen Überfall im August 1999 zusammen. Damals zog Kneifel gemeinsam mit einem anderen Jugendlichen zum Haus von Peter Deutschmann, der wie Kneifel damals in Eschede wohnte. Von Deutschmann wussten sie eigentlich nichts. Außer, dass er in ihren Augen »ein Linker« war. Kneifel war betrunken. Wie sein Freund. Beide waren damals überzeugte Neonazis. ...




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