Terrorverdächtiger distanziert sich von radikalem Islamismus

In München beginnt der Prozess um einen jungen Mann, dem Beteiligung am Terror in Syrien vorgeworfen wird

  • Lesedauer: 1 Min.
Die Vorwürfe wiegen schwer: Als Mitglied der Gruppe »Junud Al-Sham« soll ein junger Mann sich an Terrorakten in Syrien beteiligt haben. Im Prozessauftakt weist dieser islamistische Ziele von sich.

München. Ein unter Terrorverdacht stehender Mann hat sich vor dem Oberlandesgericht München von radikalem Islamismus, Terror und Dschihad distanziert. »Unserem Mandanten ist es ein wichtiges Anliegen, seine Distanzierung zu erklären«, hieß es in einer Erklärung, die sein Anwalt am Dienstag vor Gericht verlas. »Er selbst hat nicht die von der Bundesanwaltschaft behauptete Zielsetzung.« Zu den konkreten Vorwürfen äußerte er sich zuerst aber nicht. Er erklärte sich aber - zur Überraschung des Vorsitzenden Richters Manfred Dauster - bereit, umfassend auszusagen.

Die Bundesanwaltschaft wirft dem 27-jährigen gebürtigen Münchner vor, als Mitglied der Gruppe »Junud Al-Sham« am Terror in Syrien beteiligt gewesen zu sein und die freiheitlich-demokratische Grundordnung abzulehnen. Der Name der Gruppe bedeutet übersetzt so viel wie »Die Soldaten Syriens«. Der junge Mann muss sich wegen gemeinschaftlichen Mordes, versuchter Anstiftung zum Mord und Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat in Syrien verantworten.

Der Prozess begann unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen. Die Justizbeamten an der Sicherheitsschleuse trugen schusssichere Westen, vor Prozessbeginn wurde der Gerichtssaal mit einem Bombenspürhund durchsucht. dpa/nd

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