Abgeschottet in den Bergen
Beim Weltwirtschaftsforum wird auch über den EZB-Anleihenkauf debattiert
Es wird wohl Schnee liegen im malerischen Luxusskiort Davos, wenn wieder mal rund 40 Staats- und Regierungschefs mit Hunderten Unternehmenschefs zum World Economic Forum (WEF) zusammenkommen. Auf der Gästeliste stehen unter anderen Google-Boss Eric Schmidt, Yahoo-Chefin Marissa Mayer sowie die Vorstände der DAX-Unternehmen BASF, Commerzbank und SAP.
Auch die deutsche Bundeskanzlerin wird erwartet. Angela Merkel (CDU) wird damit eine der wenigen Frauen sein, nur 17 Prozent der Teilnehmer sind weiblich, im Vorjahr war es ein Prozent weniger. Merkel, begleitet vom Großteil des Kabinetts, wird am Donnerstag reden. Die offizielle Eröffnungsrede hielt am späten Mittwochnachmittag Chinas Ministerpräsident Li Keqiang.
Iraks Regierungschef Haider al-Abadi und Kurdenpräsident Massud Barsani sollen in den kommenden Tagen über den Kampf gegen die Terrororganisation IS berichten. Weitere Themen werden die Wahlen in Griechenland sowie die Konflikte in der Ukraine und dem Nahen Osten sein.
Proteste wie in früheren Jahren werden nicht erwartet. Wegen der Anschläge in Paris werden jedoch zusätzlich zu etwa 1500 Polizisten rund 3000 Soldaten die insgesamt etwa 2500 Besucher aus 140 Ländern bewachen.
Am ersten Tag sorgte der möglicherweise am Donnerstag bevorstehende massenhafte Ankauf von Anleihen durch die Europäische Zentralbank für Diskussionen. Während deutsche Ökonomen sich gegen ein sogenanntes Quantitative Easing (QE) aussprachen, verteidigten Banker anderer Nationen das Aufkaufprogramm. Zhou Xiaochuan, Chef der chinesischen Zentralbank, sagte, QE sei zwar kein »Wundermittel«, aber immer noch »hilfreich«. Adam Posen, ehemaliger Zentralbanker bei der Bank of England, sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass die Gefahr einer Deflation inzwischen zu groß sei, um weiter ignoriert werden zu können. Es sei »gefährlich«, dass die Gegner von QE sicher gehen wollten, dass das Programm tatsächlich fehlschlage. Er sei »sehr beunruhigt«, dass Deutschland darauf dringe, ein mögliches QE-Programm in seiner Durchschlagskraft zu begrenzen, sagte Posen.
Axel Weber, der ehemalige Präsident der Deutschen Bundesbank, hatte den europäischen Regierungen vorgeworfen, in den vergangenen Jahren versagt zu haben. Die EZB habe ihnen durch ihr Handeln die Zeit verschafft, nötige ökonomische Reformen durchzuführen, doch dies sei »nicht passiert«, kritisierte Weber. Diese Thematik sollte laut Weber eher im Zentrum der Debatte stehen. Mit Agenturen
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