Der Pegida-Versteher
Sachsens Innenminister Markus Ulbig drängt ins Dresdner Rathaus
Ulbig wird in einer für die CDU misslichen Situation auf den Schild gehoben. Im Dresdner Stadtrat regiert Rot-Rot-Grün. Das Bündnis einigte sich auf eine gemeinsame OB-Kandidatin. Im bürgerlichen Lager gibt es derweil Mitbewerber. Die CDU tritt nun die Flucht nach vorn an - und fischt ungeniert Stimmen am rechten Rand.
Markus Ulbig ist ein Mann, der in der letzten Zeit ein feines Geschick dafür entwickelt, zum falschen Zeitpunkt das Falsche zu tun. Vor einigen Wochen gab Sachsens CDU-Innenminister ein Interview, dessen zur Überschrift geronnene Essenz lautete, der Freistaat brauche Sondereinheiten gegen kriminelle Ausländer. Die Runde machte die Meldung just an einem Montag - dem Wochentag, an dem sich der gemeine sächsische Ausländerhasser zuletzt regelmäßig in Dresden einfand, um wider die angebliche Islamisierung des Abendlandes spazieren zu gehen. Bei den Pegidisten war Ulbig der Held des Tages: Einer, der mal sagt, was gesagt werden muss!
Am Montag dieser Woche ging Ulbig einen Schritt weiter: Nun redete er den Vorturnern von Pegida nicht mehr nur nach dem Munde, nein: Er redete mit ihnen persönlich, als erstes und bisher einziges Mitglied der Regierung. Später hieß es, er habe als »Versammlungsminister« mal erklären wollen, dass es auc...
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