Erneut Pegida-Ableger auf der Straße
Nur wenige Teilnehmer erwartet / Pegida-Ableger kämpfen mit Bedeutungslosigkeit
Berlin. Erneut wollen am Montagabend in mehreren Städten Ableger der Pegida-Bewegung auf die Straße gehen. In Braunschweig, Stralsund, Magdeburg, Suhl, Berlin, Frankfurt und Düsseldorf sind Demonstrationen angemeldet. Die Anzahl der Teilnehmer an den Demos wird vermutlich gering sein.
So ist es den Pegida-Ablegern außerhalb Dresdens und Leipzig auch in der Vergangenheit nicht gelungen, viele Menschen zu mobilisieren. In Berlin zum Beispiel gehen seit Wochen nicht mehr als 400 Menschen für die »Bärgida« auf die Straße. In allen Städten sind Gegendemonstrationen angemeldet.
Doch häufig sind es die kleinen Demonstrationen der Pegida-Anhänger, die von Rechtsradikalen unterwandert werden. So berichtet NRW-Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD) im WDR5, dass besonders die Demonstrationen in Nordrhein-Westfalen von Rechtsradikalen aufgesucht und gelenkt werden. Auch Frankfurt wurde von ranghohen Neonazis aufgesucht. So nahm unter anderem an der »Fragida« Stefan Jagsch, hessischer NPD-Vorsitzender teil. In Leipzig kam es durch gewaltbereite Demonstranten zu Übergriffen auf Journalisten.
Während sich die Pegida-Ableger mit ihrer Bedeutungslosigkeit kämpfen und sich kaum von Aufmärschen anderer rechtsextremer Demonstrationen unterscheiden, droht die Bewegungsgründerin Pegida zu zerbrechen. Erst letzte Woche hatte die Hälfte der Pegida-Organisatoren ihren Rücktritt bekannt gegebenen. Grund dürfte Mitgründer Lutz Bachmann sein, der aufgrund seiner Hitler-Fotos zurücktreten musste, aber anscheinend das Organisationsteam nie gänzlich verlassen hat.
Am Montag stellte die ehemalige Pegida-Pressesprecherin Kathrin Oertel ihren neuen rechtspopulistischen Verein »Direkte Demokratie in Europa« vor, der auch in Dresden organisiert sein soll und wie das Vorbild Pegida mit rechtspopulistischen Ideologien aufgeladen ist.
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