Odysseen nach Brieselang

Das Weihnachtsgeschäft aus Sicht eines Lagerarbeiters von Amazon - ein Erfahrungsbericht

Druck von der Leitung, Druck unter Kollegen - und ab und zu gibt's Süßigkeiten: Saisonarbeit beim Giganten des Onlinehandels.

Am 15. Dezember erhielt ich ein Dankschreiben von Amazon. Von Mitte September bis zum 29. Dezember hatte ich für den Versand in Brieselang im Lager gearbeitet. Das Weihnachtsgeschäft. Laut Brief spielte ich »eine entscheidende Rolle«, dass die Menschen in Deutschland eine »friedliche und frohe Weihnachtszeit« erleben konnten. Beim Meistern dieser Saison seien »Teamarbeit und Respekt« gefragt. Attribute, die ich so nicht vorfand.

Wie viele Kollegen wurde ich vom Jobcenter vermittelt. Zum Bewerbungsgespräch wurden wir von einem Bus am Bahnhof abgeholt, der direkt zum Haupteingang fuhr. Dort klingelten wir pünktlich zum vereinbarten Termin. Über die Sprechanlage hieß es, wir würden in Kürze hereingebeten. Aber erst nach einer halben Stunde wurden wir eingelassen. In dem Moment beschlich mich ein Gefühl, dass ich bis zum letzten Tag nicht mehr los wurde: Für Amazon war ich »Manövriermasse«. Das Gefühl bestätigte sich immer wieder.

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