Ungeschickte Treue kann fünf Jahre kosten

SPD-Abgeordneter Michael Hartmann schweigt vor Edathy-Untersuchungsausschuss - jetzt wartet der Staatsanwalt auf ihn

Der SPD-Abgeordnete Michael Hartmann hat am Donnerstag vor dem sogenannten Edathy-Untersuchungsausschuss des Bundestages von seinem »umfassenden Auskunftsverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. Grund: Die Staatsanwaltschaften in Berlin und Hannover ermitteln gegen ihn im «Fall Edathy» wegen versuchter Strafvereitelung und Geheimnisverrat.

Eigentlich sollte der von Rechtsanwalt Johannes Eisenberg aufgesetzte fünfseitige Brief einen Schlusspunkt setzten. Doch der Ausschuss beharrte darauf, dass Hartmann zur angesetzten Zeugenbefragung erscheint. Es ist die zweite vor dem Gremium. Schon beim ersten Mal hatte er mit seinen Aussagen vor allem Ungläubigkeit provoziert.

Punkt 17 Uhr erschien Hartmann dann doch. Korrekt gekleidet, um Haltung bemüht. Und ziemlich fertig. Der Mann machte nicht den Eindruck, als würde er noch mal eine Bundestagsrede halten. Nicht einmal eine über die Beibehaltung der Reihenfolge bei der Ampelschaltung in seinem rheinland-pfälzischen Wahlkreis Wackernheim. Neben ihm nahm Rechtsanwalt Stefan König aus der Eisenberg-Kanzlei Platz. Der versuchte forsch aufzutrumpfen und machte gleich erst einmal die Grünen-Obfrau Irene Mihalic an: «Wenn sie nichts verstehen, seien sie lieber still.» Das ist sonst nicht die Art des Juristen. Man kann wohl auf ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.