Irrer Krimineller oder armer Sündenbock
Der fast zweijährigem Prozess gegen den Kapitän der »Costa Concordia« steht vor seinem Ende
Für die Staatsanwaltschaft ist der angeklagte Kapitän der »Costa Concordia« ein »Krimineller«, der 32 Menschen auf dem Gewissen hat, für die Verteidigung ein gewissenhafter Kapitän.
Fast zwei Jahre nach Prozessbeginn könnte sich in dieser Woche im toskanischen Grosseto das Schicksal von Francesco Schettino, dem Kapitän der »Costa Concordia« entscheiden. Er ist angeklagt, für das Schiffsunglück vor drei Jahren vor der Insel Giglio verantwortlich zu sein, bei dem 32 Menschen, darunter zwölf Deutsche ihr Leben verloren. Heute wird die Verteidigung ihr Schlussplädoyer fortsetzen, nachdem am vergangenen Freitag die Verlesung und der Prozess wegen Fiebers des Angeklagten unterbrochen werden musste.
Nachdem die Anklage Francesco Schettino als Hauptschuldigen für die Katastrophe des Luxusliners sieht und ihn wegen fahrlässiger Tötung für mindestens 26 Jahre hinter Gitter bringen will, zeichnet die Verteidigung ein ganz anderes Bild des Kapitäns der »Costa Concordia«. Er sei weder ein Idiot, noch ein Feigling oder Lügner, wie die Anklage behaupte, sondern von Anfang an als Sündenbock abgestempelt worden, ist sein ...
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