Öffis für alle!

Celestine Hassenfratz über einen kostenlosen ÖPNV in Berlin

  • Lesedauer: 2 Min.

»Mehr Kontrollen in S- und U-Bahn« haben die Berliner Verkehrsbetriebe gerade angekündigt. Aus BVG-Sicht verständlich, entgehen den Verkehrsbetrieben doch etwa jährlich rund 34 Millionen Euro durch Ticketlose. Das ist natürlich schade für das Unternehmen. Schade ist es aber auch, dass, obwohl die Kontrollen zunehmen, die Strafen fürs Schwarzfahren teurer werden und die Ticketpreise ansteigen, die Initiativen für einen kostenlosen Nahverkehr immer stiller werden. Denn schade wäre es doch für die Bewohner dieser Stadt, wenn sie von den Auswirkungen, die ein kostenloser ÖPNV mit sich brächte, nicht profitieren könnten.

Keine Staus auf den Straßen, eine gesündere Umwelt,Teilhabe am öffentlichen Leben für sozial Benachteiligte, keine Angst mehr vor Kontrolleuren. Und und und. Gründe für einen kostenlosen Nahverkehr sind zahlreich, auch an Ideen zur Umsetzung mangelt es nicht. Die Grünen wollen es, die Linken sind dafür, die Piraten waren sogar Vorreiter mit der Idee im Abgeordnetenhaus. Und: in anderen Ländern funktioniert er bereits. Klar, die Nutzung des ÖPNVs würde steigen, klar, die BVG müsste noch mehr als dreistellig bezuschusst werden, klar, Argumente dagegen gibt es. Aber, es gibt auch Lösungen, die die Parteien politisch ausarbeiten müssten. Denn, die positiven Effekte sprechen eine deutliche Sprache. Es wäre ein klares Signal für eine sozialere Stadt, die auch Menschen mitträgt, die weniger haben. Eine Stadt, die die Umwelt schützt und ihren Bürgern das Geld für Fortbewegung in der Tasche lässt. Wie so oft aber hapert die Umsetzung am politischen Willen des Senats. Dem kann man nur zurufen: Sitzen bleiben, weiterfahren.

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