Politik am Rande des Abgrunds
Nigeria verschiebt Wahlen um sechs Wochen / Begründung: Großoffensive gegen Boko-Haram-Terroristen
Die Verschiebung der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Nigeria auf den 28. März erhitzt die Gemüter. Der ehemalige Staatschef General Olusegun Obasanjo steht als Vermittler Gewehr bei Fuß.
In Nigeria, wo die politische Stimmung seit Wochen einen Machtwechsel ankündigte, herrscht Katerstimmung. Afrikas bevölkerungsreichstes Land, größter Erdölproduzent mit riesigen Erdgasreserven vor seiner Küste und Heimstatt der Terrorgruppe Boko Haram, bleibt sich auf fast schon tragische Weise treu: Es zaubert regelmäßig Staatskrisen herbei, die das politische System an den Rand des Abgrundes schieben, um dann in einer konzertierten Aktion den Absturz zu verhindern.
Diesmal ist es das zarte Pflänzchen »Demokratisierung«, das hinter den Kulissen eines brutalen und zugleich subtil geführten Machtkampfes innerhalb der politischen Klasse und der Eliten niedergetrampelt wird. Was sich angesichts einer drohenden Wahlniederlage von Staatspräsident Goodluck Jonathan bereits abzuzeichnen schien, ist nun eingetreten. Der Präsident und seine People’s Democratic Party (PDP), gestützt von Militär, Polizei, Staatssicherheitsdienst und eine...
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